Ob in den benachbarten Park oder in den Urlaub, wann immer es möglich ist, nehmen wir unsere Hunde mit, doch die Anreise im Auto kann eine echte Herausforderung sein. Bei Reisekrankheit bei Hunden wird das Autofahren schwierig und manchmal fast unmöglich. Oft sind auch Fahrten zu notwendigen Terminen wie z. B. Tierarztbesuchen, Pflegeterminen und Hunde-Tagesstätten problematisch. Wie finden Sie heraus, ob Ihr Hund an Reiseübelkeit leidet? Was können Sie tun, um ihm zu helfen?
Was ist Reisekrankheit bei Hunden eigentlich?
Reisekrankheit, auch als Reiseübelkeit im Volksmund oder unter dem medizinischen Begriff Kinetose bekannt, stellt eine körperliche Reaktion auf ungewöhnliche Beschleunigungen dar. Dabei geraten die wahrgenommenen Sinnesreize des Körpers und die visuellen Eindrücke in Konflikt mit der Fahrgeschwindigkeit eines Fahrzeugs.
Beispielweise kann es vorkommen, dass die visuellen Informationen, die die Augen aufnehmen, nicht mit den Signalen übereinstimmen, die das Gleichgewichtssystem im Innenohr sendet und es kommt zu Übelkeit. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es sich hierbei nicht um klassische Übelkeit handelt, wie sie normalerweise als Schutzmechanismus auftritt, beispielsweise nach dem Konsum schädlicher Substanzen oder bei einer Überlastung des Magens.
Symptome und Ursachen von Reisekrankheit bei Ihrem Hund
Auto- oder Reiseübelkeit bei Hunden wird in der Regel entweder durch physische oder psychische Gründe verursacht. Leider können psychische Probleme auch zu körperlichen Problemen führen und umgekehrt, wie “Fear Free Pets” festgestellt hat. So kann Autofahren für manche Hunde zu einer ständigen Belastung werden.
Körperliche Ursachen
Die eigentliche Reiseübelkeit beim Hund hängt mit dem Gleichgewichtssinn zusammen. Jede Art von Bewegung führt dazu, dass die Flüssigkeit im Innenohr Ihres Hundes in Bewegung gerät, damit er sich orientieren und das Gleichgewicht halten kann. Übermäßiges Schaukeln, wie es beim Autofahren häufig vorkommt, kann Schwindel auslösen und dadurch Übelkeit hervorrufen.
Genau wie Kleinkinder, sind junge Hunde anfälliger für diese Art der Übelkeit. Das liegt daran, dass die Strukturen in ihren Innenohren noch nicht vollständig entwickelt sind. Zwar können Hunde in jedem Alter Reiseübelkeit entwickeln, aber die meisten Hunde entwachsen dieser, sobald sie sich an die Fahrt im Auto gewöhnt haben. Da das Innenohr für Gleichgewicht und Balance verantwortlich ist, kann auch eine Infektion in diesem Bereich bei erwachsenen Hunden zu Problemen beim Autofahren führen, so das Merck Veterinary Manual.
Psychologische Ursachen
Reiseübelkeit beim Hund kann auch die Folge von Stress sein, den Ihr Hund mit der Fahrt im Auto verbindet. Es ist durchaus möglich, dass Ihr Hund eine negative Erfahrung mit dem Autofahren gemacht hat. Er könnte zum Beispiel erfahren haben, dass das Auto ihn immer zu unliebsamen Tierarztterminen oder unangenehmen Pflegeterminen bringt.
Dieser psychologische Stress kann so körperliche Auswirkungen haben und Übelkeit nach sich ziehen. Umgekehrt ist es aber genauso möglich, dass generelles körperliches Unbehagen psychologischen Stress verursacht. Die ersten Autofahrten Ihres Hundes haben vielleicht eine heftige Fahrtübelkeit und Erbrechen ausgelöst, sodass Ihr Hund nun Stress durch die Assoziation von Autos mit Übelkeit hat. So entsteht leider ein echter Teufelskreis.
Die Symptome – Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Hund unter Reiseübelkeit leidet
Autoreisen sind spannende und aufregende Erlebnisse für Ihre Fellnase. Es gibt so viel zu sehen und die Fahrt ist für Ihren Hund wahrscheinlich voller Erwartungsfreude, wo es hingeht. Die Symptome von Reisekrankheit bei Hunden können daher auch schnell als reine Aufregung fehlinterpretiert werden. Merck weist darauf hin, dass Reisekrankheit bei Hunden folgende Symptome aufweisen kann:
- Vermehrter zäher Speichelfluss und dickflüssiges Sabbern
- Unruhe und Herumlaufen
- Hecheln
- Übermäßiges Lecken der Lippen
- Winseln
- Gähnen
- Lethargie und Inaktivität
- Übelkeit, trockenes Aufstoßen und Erbrechen
Das können Sie gegen Reisekrankheit bei Ihrem Hund unternehmen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Hund bei Reiseübelkeit zu einem angenehmeren Reiseerlebnis verhelfen können.
Reduzieren Sie das Futter etwas vor der Reise
Wenn Ihr Hund weniger im Magen hat, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ihm übel wird. Gehen Sie bei den Mahlzeiten vor einer Reise strategisch vor und beschränken Sie den Nahrungszugang ein paar Stunden vor dem Einsteigen ins Auto. Sie sollten jedoch immer Wasser anbieten.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund nach draußen schauen kann
Die Bewegung in einem fahrenden Auto ohne Blick auf die Straße und die Welt um ihn herum kann den Magen Ihres Hundes erst recht durcheinanderbringen. Das gilt auch, wenn Ihr Hund zwar nach draußen schauen kann, aber nur durch ein seitliches oder nach hinten gerichtetes Autofenster. Vielleicht wissen Sie auch aus eigener Erfahrung, dass das Sitzen im hinteren Teil eines Autos Übelkeit hervorrufen kann. Setzen Sie Ihren Hund vorsichtshalber auf den mittleren Sitz in der zweiten Reihe. So kann er nach vorne aus der Windschutzscheibe sehen. Verwenden Sie zur Sicherheit einen Hundegurt oder ein Hundegeschirr.
Öffnen Sie ein Fenster
Sofern möglich, öffnen Sie ein Fenster mindestens für ein oder zwei Zentimeter, damit frische Luft ins Auto strömen kann. Zusätzlich wird so der Luftdruck innerhalb und außerhalb des Autos ausgeglichen, was auch die Übelkeit reduzieren kann, schreibt “The Spruce Pets”. Offene Fenster fördern generell den Luftaustausch, halten das Auto kühl und lassen Ihren Hund an all den neuen Gerüchen teilhaben, die der Wind mit sich trägt. Dies kann die Übelkeit verringern – oder zumindest etwas davon ablenken.
Legen Sie häufige Pausen ein
Wenn Sie lange Strecken fahren, sollten Sie öfter Pausen einlegen und aus dem Auto aussteigen und herumlaufen. Dies unterstützt Ihren Hund dabei, sich kurzfristig von der Übelkeit und dem Stress im Auto zu erholen.
Bauen Sie aktiv positive Erfahrungen ein
Wenn die Reisekrankheit Ihres Hundes auf psychischem Stress basiert, versuchen Sie die Autofahrten mit positiven Erfahrungen aufzuwerten und durch Training zu desensibilisieren. Sie können positive Assoziationen wecken, indem Sie das Auto zu einem besonderen Ort für gefragte Spielsachen und hochwertige Leckerlis machen. Das Mitbringen eines nach Ihnen riechenden Gegenstandes von zu Hause kann ebenfalls zur Entspannung beitragen. Denken Sie daran, eine Lieblingsdecke oder ein altes T-Shirt mit auf die nächste Autofahrt zu nehmen.
Gewöhnen Sie Ihren Hund ans Fahren.
Dies sollte in kleinen Schritten erfolgen und durch positive Verstärkung unterstützt werden.
- Beginnen Sie damit jeden Tag ein paar Minuten mit Ihrem Hund im Auto zu sitzen. Starten Sie das Auto nicht und fahren Sie nicht los, sondern bleiben Sie einfach nur ruhig sitzen. Sie können Ihren Hund dabei loben und sanft streicheln, sofern er das mag.
- Gehen Sie dann langsam dazu über, den Motor des Autos anzulassen und ein paar Minuten lang laufen zu lassen. Bleiben Sie auch hier einfach ruhig sitzen, loben Sie Ihren Hund und/ oder bringen Sie ihm ein Spielzeug zum Spielen mit. Machen Sie so weiter, bis Sie feststellen, dass Ihr Hund mit Freude zum Auto geht.
- Versuchen Sie dann als Nächstes nur ein paar wenige Meter zu fahren und dann wieder auszusteigen. Steigern Sie die Zeit, die Sie im Auto verbringen nur langsam. Fahren Sie zu Zielorten in der Nähe, die Ihrem Hund gefallen, z. B. in den Park oder zum Haus eines Freundes.
Wie kann CBD + CBDA von ElleVet Ihrem Hund bei Reiseübelkeit helfen?
ElleVet Calm & Comfort Kautabletten eignen sich für stressige Situationen und können unter anderem bei Reisekrankheit beim Hund helfen. Die Kautabletten entfalten ihre Wirksamkeit am besten, wenn sie 1,5 Stunden vor einer Autofahrt gegeben werden. CBD + CBDA-Hanf-Weichkapseln für Hunde können dem akuten Stresslevel entgegenwirken und den Hund beruhigen, ohne ihn zu sedieren. Mit der Zeit kann dies zu einer Verringerung seiner Stressreaktion auf Autofahrten führen, richtig genießen können wird er sie jedoch vielleicht nie. Aber wenn Ihr Hund seinen Stress besser regulieren und etwas gelassener werden kann, hilft es allen Beteiligten.
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