Apfelessig für Hunde: Gesundheitsoption oder Mythos? 

ElleVet hund

Apfelessig hat sich in der Gesundheitsbranche zu einem wahren “Allheilmittel” entwickelt. Menschen prahlen mit ihren Erfolgen, die sie durch dieses übelriechende (und schmeckende) Produkt erreicht haben: gesünderes Haar, gesündere Haut, ein gesünderes Herz-Kreislauf-System und Hilfe beim Abnehmen.  

Letztendlich denken wir dann auch an unsere Hunde. Wenn Apfelessig den Menschen so sehr hilft, kann dies doch auch für Hunde verwendet werden, oder? Oder ist dies nur ein weiteres Beispiel für ein unerforschtes und unerwiesenes Nahrungsergänzungsmittel, das nicht hält, was es verspricht.  

Inhaltsübersicht 

  1. Was ist Apfelessig 
  1. Nutzen & Anwendung 
  1. Anwendung beim Hund 
  1. Sicherheit & Nebenwirkungen 
  1. Apfelessig für ihren Hund? 

Was ist Apfelessig?  

Grundsätzlich ist Apfelessig der fermentierte Saft aus zerdrückten Äpfeln. Er ist dafür bekannt, dass er starke antioxidative und antibakterielle Eigenschaften hat. Er enthält in der Regel Spuren verschiedener Vitamine, wie die Vitamine B1, B2, B6 und C. Die Mineralstoffe Natrium, Phosphor, Kalium, Kalzium und Eisen sind in der Regel ebenfalls in Apfelessig enthalten. Die meisten Menschen trinken Apfelessig oder wenden ihn äußerlich an. Dabei verwenden sie eine 50/50-Mischung aus Apfelessig und Wasser. Den Grund dafür werden Sie schnell verstehen. Öffnen Sie eine Flasche Apfelessig und Sie werden feststellen, dass der Geschmack und der Geruch ziemlich intensiv und der Essig extrem sauer ist. Den Apfelessig mit Wasser zu verdünnen, hilft ihn überhaupt trinken zu können, ohne den angepriesenen Nutzen zu verlieren.  

Was hat es mit der Mutter auf sich? 

Wenn Sie sich mit Apfelessig beschäftigen oder ihn im Supermarkt im Regal stehen sehen, werden sie auf einigen Apfelessigflaschen und -produkten den Hinweis “enthält die Mutter” sehen. Warum man sich für diese Bezeichnung entschieden hat, ist eine andere Frage! In diesem Fall ist mit Mutter eine Substanz gemeint, die sich in ungefiltertem, rohem, biologischem Apfelessig bildet und aus verschiedenen Proteinen und Enzymen besteht. Die Mutter bewirkt auch die trübe, dunkle Färbung in ungefiltertem Apfelessig.  

Apfelessig, der die „Mutter” enthält, ist die bessere Wahl. Wie schon zuvor erwähnt ist das Produkt „mit Mutter“ ungefiltert und unbehandelt, welches es sehr effektiv zu machen scheint. Gefilterte Apfelessigprodukte „ohne Mutter“ sind weniger wirksam bei gesundheitlichen Problemen und enthalten nicht die gesunden Proteine und Enzyme, die sonst die Mutter liefern würde.  

Nutzen & Anwendungen bei Hunden 

  • Juckende Haut 
  • Entzündete Stellen 
  • Floh- und Zeckenabweisend 
  • Muskelkater 
  • Gesunde Verdauung 
  • Ohrenreiniger 
  • Gesundes Fell 

Wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von Apfelessig auf die genannten Bereiche bei Hunden sind begrenzt. Allerdings stützen viele Hundebesitzer diese positiven Aussagen und berichten darüber, so dass Apfelessig eigentlich noch weiter untersucht werden müsste, um mehr über dessen Einsatzmöglichkeiten zu erfahren. 

Tierhalter finden das Apfelessigbäder bei juckender und schuppiger Haut ihren Hunden hilft, um Flöhe und Zecken abzuwehren. Dies stellt somit die beliebteste Anwendungsform dar. Es wird angenommen, dass die antiseptischen und antibakteriellen Eigenschaften von Apfelessig auf natürliche Weise Hautinfektionen entgegentreten können. Folglich unterstützt dies auch ein saubereres und gesünderes Fell. Das bedeutet allerdings jetzt nicht, dass Sie eine Badewanne mit Apfelessig füllen und Ihren Hund hineinstecken müssen. Die meisten Hundebesitzer verwenden eine 50/50-Mischung aus Apfelessig und Wasser (etwa zwei Teelöffel Apfelessig), geben Sie in eine leere Sprühflasche und sprühen damit langsam das Fell Ihres Hundes ein. Waschen Sie das Spray danach nicht ab.  

Wie kann Apfelessig bei Hunden angewendet werden? 

Geben Sie Ihrem Hund niemals unverdünnten Apfelessig. Am besten ist es, ihn stets mit Wasser in einem Verhältnis von 50:50 zu mischen. Apfelessig ist säurehaltig und kann daher bei unverdünnter Anwendung direkt aus der Flasche Probleme verursachen. Wenn Sie Apfelessig äußerlich anwenden, z.B. als Floh- und Zeckenschutzmittel oder als Ohrreiniger, achten Sie besonders auf die angesprochene 50/50-Mischung. Aufgrund des sauren Charakters von Apfelessig ist er in unverdünnter Form äußerst schmerzhaft, wenn er auf der Haut oder einer offenen Wunde aufgetragen wird. 

Anwendungsmengen 

Bei oraler Aufnahme, z. B. über das Futter oder durch das Trinkwasser, liegen die Darreichungsmengen in der Regel bei 1-2 Teelöffeln für Hunde bis 15 kg und bei 1 EL für Hunde von 15-45 kg. Diese Mengen sind für Hunde unbedenklich, vorausgesetzt sie enthalten die 50/50 Mischung. Die Anwendung kann je nach Gewicht des Hundes und aufgrund von weiteren Faktoren variieren. Allerdings ist eines ganz sicher: je Anwendung brauchen Sie nicht viel Apfelessig. Wenn Sie noch unsicher sind, wieviel oder wenig Apfelessig Sie Ihrem Hund geben können, fragen Sie am besten bei Ihrem Tierarzt nach. Wenn Sie jedoch direkt einen Versuch starten wollen, empfehlen wir mit einer geringeren Menge anzufangen und sich allmählich auf eine größere Menge zu steigern (1 Teelöffel oder 1 Esslöffel), falls erforderlich. 

Sicherheit und Nebenwirkungen 

Apfelessig hat sich bei Hunden als sicher erwiesen. Es können jedoch einige negative Reaktionen auftreten. Die säurehaltigen Eigenschaften von Apfelessig können den pH-Wert Ihres Hundes durcheinanderbringen. Wenn Ihr Hund einen natürlich (oder unnatürlich) niedrigen pH-Wert hat, kann die Gabe von Apfelessig folgenden Nebenwirkungen herbeiführen:  

  • Erbrechen 
  • Durchfall  
  • Verdauungsprobleme 

Sollte Ihr Hund nach dem Verzehr von Apfelessig eine dieser Reaktionen zeigen, könnte es an seinem pH-Wert liegen oder an einer anderen Unverträglichkeit, die durch den Apfelessig verursacht wurde. Um sicher zu gehen können Sie Ihren Tierarzt aufsuchen und den pH-Wert Ihres Hundes testen lassen. 

Sollten Sie Apfelessig bei Ihrem Hund ausprobieren? 

Natürliche Hausmittel sind immer schwer zu beurteilen. Es gibt nur eine geringe Menge an wissenschaftlichen Daten, die den Nutzen von Apfelessig für Hunde belegen. 

Es gibt jedoch eine Menge positive Erfahrungen von Hundebesitzern über Apfelessig, so dass es naiv wäre, diese subjektiven Beweise völlig abzulehnen. Wenn so viele Tierhalter darauf schwören und sagen, dass Apfelessig ihrem Hund bei bestimmten Gesundheitsproblemen geholfen hat, dann kann doch wenigstens ein Versuch gestartet werden, oder? 

×

Select a Pickup Point