Phenobarbital für Hunde: Anwendung, Sicherheit und Nebenwirkungen 

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Einer der beängstigenden Momente im Zusammenleben mit Ihrem Tier ist es mitzuerleben, wie Ihr Tier einen Krampfanfall erleidet – egal ob es ein einmaliger oder immer wiederkehrender Anfall ist. Für den Tierhalter ist es stets schrecklich, denn er steht dem Anfall hilflos gegenüber. 

Glücklicherweise haben Tierärzte eine Antwort namens Phenobarbital darauf. Dieses Barbiturat wird Hunden (und Katzen) als Mittel gegen Krampfanfälle verschrieben. 

Was ist Phenobarbital? 

Wie bereits erwähnt, ist Phenobarbital ein Barbiturat-Medikament. Barbiturat-Medikamente haben in der Regel eine beruhigende, sedierende Wirkung. Phenobarbital ist unter verschiedenen Namen und Marken wie Luminal Sodium, Solfoton und Tedral erhältlich.  

Bei Kleintieren wie Katzen und Hunden wird es hauptsächlich zur Behandlung von Anfallsleiden eingesetzt. Wie bei den meisten Arzneimitteln verschreiben Tierärzte auch dieses Medikament im Rahmen eines „Off-Label”-Einsatzes. „Off-label”- oder “extra-label”-Medikamente werden von Fall zu Fall unterschiedlich eingesetzt, d.h. die Dosierung und Häufigkeit kann sich deutlich von den Angaben auf dem Beipackzettel unterscheiden. Daher ist es unerlässlich, den Anweisungen Ihres Tierarztes genau zu folgen. 

Häufige Ursachen für Krampfanfälle bei Hunden: 

  • Kopfverletzungen 
  • Hirntumore 
  • Nierenerkrankung 
  • Lebererkrankung 
  • Vergiftung 
  • Epilepsie 

Wie wird es angewendet? 

Phenobarbital gibt es in verschiedenen Formen. Es ist als Tablette, Flüssigkeit, Paste und Kautablette erhältlich. Phenobarbital ist auch als Injektion durch Ihren Tierarzt möglich, sollte Ihr Hund es in einer der anderen Darbietungen verweigern. Phenobarbital wird von verschiedenen Hunderassen unterschiedlich verstoffwechselt, so dass die genaue Dosierung je nach Gewicht, Rasse und Schwere der Anfälle variieren kann. 

Wenn es dem Hund nicht gespritzt wird, kann es auch alle 12 Stunden mit oder ohne Futter oral verabreicht werden. Wenn Sie versehentlich eine Dosis vergessen haben, geben Sie Ihrem Hund nicht 2 Dosen auf einmal, um die Differenz auszugleichen! Fahren Sie einfach fort und folgen Ihrem Dosierungsplan wie gewohnt. Phenobarbital ist kein Medikament, das sofort wirkt und es müssen ein paar Anwendungen abgewartet werden, bis sich erste Erfolge einstellen. Es kann tatsächlich einige Wochen dauern, bis sich die volle Wirkung von Phenobarbital entfaltet. Ihr Tierarzt wird wahrscheinlich die Blutwerte Ihres Hundes während der Einnahme von Phenobarbital überwachen wollen (normalerweise alle 3-6 Monate, solange die Verwendung fortbesteht). 

Nebenwirkungen 

Barbiturat Medikamente wie Phenobarbital können leichte Nebenwirkungen haben. Manche davon sind häufiger als andere. 

Allgemeine Nebenwirkungen von Phenobarbital 

  • Gesteigertes Angstverhalten 
  • Lethargie 
  • Schläfrigkeit 
  • Unruhe 
  • Gesteigerter Appetit und Durst 

Die meisten dieser Nebenwirkungen kommen zwar häufig aber meist nur in leichter Form vor. Dennoch sollte man sie kennen. Zu den weniger häufigen Nebenwirkungen gehören eine verringerte Anzahl von Blutzellen und Leberfunktionsstörungen. Möglicherweise ist die Dosis zu hoch, wenn Ihr Hund außerdem Anzeichen von Koordinationsschwäche oder extremer Sedierung zeigt. Sollten Sie eine der hier aufgeführten bzw. beschriebenen Nebenwirkungen feststellen, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, um die weiteren Schritte zu besprechen. 

Sicherheit und Wechselwirkungen 

Phenobarbital ist allgemein als sicheres und wirksames Medikament bekannt, doch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können durchaus vorkommen.  

Acetaminophen, Benzodiazepine, Carprofen, Monoaminoxidase-Hemmer, Opioide, Phenytoin und Rifampin sollten alle bei gleichzeitiger Einnahme von Phenobarbital mit Vorsicht angewendet werden. 

Darüber hinaus können einige Arzneimittel die Wirkung von Phenobarbital sogar verstärken, darunter Opioide, Antihistaminika und Bromide. Für eine vollständige Liste möglicher Wechselwirkungen mit anderen Mitteln empfehlen wir Ihren Tierarzt zu fragen. Dieser wird unter Berücksichtigung aller von Ihrem Hund eingenommenen Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel deren mögliche Auswirkungen auf die Einnahme von Phenobarbital genau kennen und erklären können.  

Abschließend sei noch zu erwähnen, dass die Einnahme von Phenobarbital nicht abrupt beendet werden soll. Bleiben sie während der Anwendung bei den Dosierungsangaben Ihres Tierarztes, da ein plötzliches Absetzen von Barbituraten gesundheitliche Probleme verursachen und sogar bestehende Anfallsleiden verschlimmern kann. 

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